Früher waren das Facelift bzw. ein Stirnlifting die einzige wirksame Methode, das natürlich alternde Gesicht jugendlich zu straffen und zu konturieren. Heute stehen der Ästhetisch und Plastischen Chirurgie weitaus sanftere und schonendere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Allen voran das Fadenlifting.
Fadenlifting: eine mechanische Straffung von Gewebe
Natürliche Alterungsprozesse der Haut lassen mit fortschreitenden Lebensjahren das Gesicht und Dekolletee weitaus weniger straff und jugendlich erscheinen. Es entstehen Falten, die durch die Erschlaffung der Haut verursacht werden. Die Proportionen des Gesichts verändern sich. Das Fadenlifting bedient sich eines mechanischen Wirkmechanismus, um die Gesichtszüge wieder zu konturieren. Dafür bringt ein Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie feine Fäden mittels einer Micro-Nadel unter die Haut. Streng betrachtet kommen die Fäden je nach gewünschtem Effekt sowohl im subkutanen Unterhautgewebe als auch intradermal oder intramuskulär zum Einsatz. Die Fäden sind verdrillt bzw. mit feinen eingearbeiteten Häkchen versehen. Diese verhaken sich im Gewebe und führen so zu einen mechanischen straffenden Effekt. Das Bindegewebe reagiert auf den Eingriff und bildet gleichzeitig mehr Fibrozyten und Kollagen, was in der Folge zu einer zusätzlichen Stützstruktur führt. Da die Fäden entweder aus Caprolacton, Milchsäure oder Polydioxanon bestehen, baut der Körper diese ganz natürlich im Rahmen seiner Stoffwechselprozesse wieder ab. Der Vorgang dauert etwa 200 Tage. Danach zeigt die kollagene Stützstruktur weiter Wirkung. Im Resultat dürfen sich Patienten nach einem Fadenlifting zwischen einem und drei Jahren über das Ergebnis freuen, bevor die Behandlung auf Wunsch wiederholt werden kann.
Ablauf eines Fadenliftings
Ein Fadenlifting gehört in die Hände eines erfahrenen Mediziners, obgleich die Methode als besonders schonend und nebenwirkungsarm gilt. Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt wird die Entscheidung getroffen, welche Körperpartie gestrafft werden soll. Besonders die Wangen, die Augenpartie der Hals und das Dekolletee lassen sich mithilfe eines Fadenliftings schnell und schonend konturieren, aber auch Lippenfältchen oder abgeheilte tiefe Aknenarben können damit behandelt werden. Vor dem nahezu schmerzfreien Einbringen der Fäden mit einer Micro-Nadel wird die Einstichstelle lokal betäubt. Eine Behandlung dauert nur zwischen 20 und 60 Minuten. Währenddessen steht der Patient im ständigen Kontakt mit dem Arzt. Dank dieses Dialogs besteht jederzeit die Möglichkeit, auf die individuellen Wünsche des Patienten einzugehen. Durch die Einstiche mit der Spezialkanüle können leichte Schwellungen oder minimale Blutergüsse und damit optische Beeinträchtigungen entstehen, weswegen zwei bis fünf Tage Ausfallzeit einkalkuliert werden sollten. Mitunter empfehlen die Mediziner, das Fadenlifting durch Hyaluronsäureinjektionen oder Botulinum Toxin A Anwendungen zu ergänzen.
Fazit: Das Fadenlifting stellt eine schonende und sanfte Methode zur Gesichtskonturierung dar. Mittels einer Spezialkanüle werden bei einem Fadenlifting gezielt besonders gedrillte Fäden ins Haut- bzw. Muskelgewebe eingebracht. Durch den mechanischen Effekt lassen sich die Gesichtskonturen wieder jugendlich auffrischen. Die modernen Fäden baut der Körper binnen 10 Monaten wieder ab, wobei der Effekt durch die zusätzlich entstandene Kollagenstützstruktur mehr als ein Jahr anhält. Ein Fadenlifting kann beliebig oft wiederholt werden.