Wer kennt es nicht? Heu, die getrocknete Form von Gräsern und Kräutern. Die Verwendung als Tierfutter ist den meisten bekannt, aber auch im Wellness- und Beautybereich kann Heu erfolgreich eingesetzt werden. Bekannt sind die Heuwickel, auch unter dem Namen Heubad bekannt.
Bei einem Heubad wird der Körper sanft zum Schwitzen gebracht. Dies dient der Entgiftung und Entschlackung. Wer sich jetzt eine Badewanne voller Heu vorstellt, liegt nicht ganz richtig. Der Körper wird bei einem Heubad in frisch aufgedampftes Heu eingepackt, wobei sich durch die sich entwickelnde Wärme und die anregenden ätherischen Öle des Heus die gesundheitsfördernde Wirkung voll entfalten kann.
Die Temperatur beim Heubad beträgt zwischen 40 und 42 Grad. Bei der Behandlungsdauer werden etwa 25 bis 30 Minuten eingeplant. Durch die Wärme, die bei einem Heubad erzeugt wird, öffnen sich die Poren und die Wirkstoffe können besonders gut aufgenommen werden.
Durch die schonende Überwärmung des Körpers kann die Muskulatur entspannen, Haut und Gewebe werden besser durchblutet und das Immunsystem gestärkt. Heubäder können als unterstützende Maßnahme zur Entschlackung und Entwässerung dienen und kommen bei rheumatischen Beschwerden sowie bei allgemeinen Erschöpfungszuständen zum Einsatz. Durch die angenehme Wärme und die wertvollen Inhaltsstoffe bei einem Heubad zeigt sich ein seelisches und körperliches Wohlgefühl.
Um ein Heubad einmal auszuprobieren, empfiehlt sich ein entspannender Wellnessurlaub, vielleicht in einem Wellnesshotel in der heilsamen Bergwelt. Um die Zeit bis zum Aufenthalt im Wellnesshotel zu überbrücken, kann ein Heuwickel zu Hause angewendet werden. Dazu sind spezielle Heusäcke oder Kompressen im Handel erhältlich. Alternativ können lose Heublumen, zu bekommen in Apotheken, verwendet werden.
Heu als Heilmittel zu verwenden hat eine lange Tradition. Das Heubad auf der Alm, die warmen oder feuchten Heupackungen oder das Heu als Badezusatz bei schmerzenden Muskeln und Gelenken sind vor allem bei der Bergbevölkerung seit Langem bekannt. Durch das Schwitzen im Heubad, wobei durch die Wärme die ätherischen Inhaltstoffe der Heublumen freigesetzt werden, wurde der heilsame Effekt erreicht.
Bei den Kuranwendungen, die heute angeboten werden, hat es der Gast, der ein Heubad nehmen möchte, allerdings etwas bequemer und komfortabler als in früheren Zeiten. Er liegt behaglich auf einer vorgewärmten Liege, gebettet im warmen Heu. Dabei ist der Gast in der Regel in Tücher gehüllt und wird dann mit dem vorab angefeuchtetem Heu eingepackt. So werden die Wirkstoffe freigesetzt und können durch die Haut in den Körper eindringen. Nach dem etwa halbstündigen Heubad ist es empfehlenswert, noch eine Weile im Ruheraum nachzuschwitzen und dem Körper noch etwas Erholung zu gönnen.
Heuwickel und Fasten
Neben dem Heubad werden in vielen Wellnesseinrichtungen Heuwickel verabreicht, die vor allem in der Kombination mit einer Fastenkur zur Anwendung kommen. Gäste, die sich in ihrem Wellnessurlaub pflegen und gleichzeitig etwas für ihre Gesundheit tun möchten, können sich einer Fastenkur unterziehen und die Wohltat eines Heuwickels dabei erleben.
Wer in einer Kur- oder Wellnesseinrichtung fasten möchte, kann während des Fasten- und Wellnessurlaubs von den zahlreichen Angeboten profitieren, die ein Wellnesshotel üblicherweise bereithält. Schließlich ist das Fasten eine gute Zeit, sich selbst und den Körper verwöhnen zu lassen. Pflegende Gesichtsbehandlungen, entspannende Massagen und die wohltuenden Heuwickel bieten sich beispielsweise in einem Fasten- und Wellnessurlaub an.
Bevor das Fasten beginnt, wird der Körper erst einmal auf das eigentliche Fasten eingestimmt. Hierzu sind die Entlastungstage gedacht. Um den Darm zu reinigen, wird meist Glaubersalz empfohlen. Zudem sollte viel stilles Wasser oder Kräutertee getrunken werden.
An den nachfolgenden Tagen gibt es Tee, Gemüsesuppe und Gemüsesäfte. Um den Fastenerfolg sicherzustellen und gleichzeitig die Gesundheit zu überwachen, ist es sinnvoll eine Fastenkur in einem Wellnesshotel oder einer Kureinrichtung durchzuführen, in der ärztliche Begleitung und Überwachung angeboten wird. Vor Antritt des Fastenurlaubs ist es ratsam, den Hausarzt zu konsultieren.
Nicht jeder kann und darf zu jeder Zeit fasten. Wer also unter gesundheitlichen Problemen leidet oder regelmäßig Medikamente einnehmen muss, bespricht die Fastenkur vorab am besten mit seinem behandelnden Arzt. Gibt der Arzt „Grünes Licht“, steht der Fastenkur nichts mehr im Wege. Gleichwohl ist es vernünftig, das Fasten unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen.
Während der Fastenzeit muss immer wieder reichlich getrunken werden. Am besten Tee oder stilles Wasser. Durch die Flüssigkeitszufuhr werden die Nieren unterstützt, der Körper entschlackt und der Kreislauf „in Waage“ gehalten. Treten zu Beginn des Fastens Kreislaufprobleme auf, kommt es zu einem Schwächegefühl oder gar leichter Übelkeit, sollte der Fastenarzt konsultiert werden. Meist lassen sich diese Probleme, die oftmals in der Umstellungszeit auftreten, mit kreislaufanregendem Tee oder leichten gymnastischen Übungen schnell wieder regulieren.
Als besonders wohltuend beim Fasten haben sich Heuwickel erwiesen. Ein warmer Heuwickel unterstützt die Leberfunktion und ist eine sinnvolle Begleittherapie während der Fastentage. Um die Mittagszeit lässt man sich am besten in einen warmen Heuwickel einpacken, gut zudecken und kann dann ganz in Ruhe entspannen.
Auch das gehört zum Fasten dazu: sich Ruhe gönnen, Entspannung finden und eine Auszeit vom hektischen Alltag einlegen. Nach der Fastenzeit folgt das Fastenbrechen. Diese Aufbautage sind ebenso wie die Entlastungstage genauso wichtig wie das eigentliche Fasten. Heuwickel und Fasten – eine Wohltat für Körper, Geist und Seele.