Erkältungsbad: Stärkung der Immunabwehr durch warmes Wasser

Immer wieder taucht die Frage auf, ob Erkältungsbäder denn tatsächlich die Hilfe verschaffen, die sie versprechen. Kann man beginnende Erkältungen einfach wegbaden?

Wann sollte ein Erkältungsbad angewendet werden?

Bereits den ersten Anzeichen einer Erkältung, also das Kratzen im Hals, die kalten Füße und der Niesreiz sollte in der Wanne begegnet werden. Durch die Wärme wird die momentan geringere Durchblutung verbessert, das erklärt die kalten Hände und Füße. Die Nase wird nicht gut durchblutet, daher haben die Erreger leichtes Spiel. Mit der Wärme eines Erkältungsbades wird erreicht, dass sich der ganze Körper aufwärmt, was die Immunabwehr stärkt. Damit kann eine Erkältung abgeschwächt oder sogar ganz abgewendet werden.

Zur Wärme des Wasser

Jeder, der schon einmal ein Erkältungsbad gemacht hat, hat sicherlich vorher die Anwendungsempfehlung gelesen. Da steht, dass die ideale Wassertemperatur zwischen 36 und 38 °C betrüge. Doch viele Therapeuten halten diese Empfehlung für überholt und empfehlen, das Bad in der Wärme zu nehmen, die man selbst als angenehm empfindet. Selbst wenn das Wasser heißer sein sollte, schadet das dem Körper nicht. Meist ist ohnehin nicht der gesamte Körper unter Wasser, was an der Größe der heimischen Wannen liegt. So kommt es, dass das Erkältungsbad meist nicht als Vollbad ausgelegt ist, sondern nur etwa dreiviertel des Körpers im Wasser sind. Der Körper wird also weniger stark aufgeheizt, denn die nicht im Wasser befindlichen Körperteile werden durch die Luft gekühlt.

Wer nicht sofort in das heiße Wasser steigen mag, der kann das ansteigende Bad nutzen. Dabei wird mit kühlerem Wasser begonnen und nach und nach läuft das heiße Wasser nach. So wird die Badetemperatur langsam erhöht. Zu kühl darf das Wasser nämlich nicht sein, dann bringt es nichts.

Zu heiß sollte das Wasser nicht sein, denn das würde den Kreislauf stark belasten. Daher ist ohnehin bei Menschen Vorsicht geboten, die über einen schwachen Kreislauf verfügen, die älter oder schwanger sind.

Welche Wirkung haben die enthaltenen Öle?

Die Öle, die im Erkältungsbad enthalten sind, werden über die Haut aufgenommen. Sie kommen von dort ins Blut und werden durch den ganzen Körper transportiert. So erreichen sie unter anderem die Bronchien. Entkrampfend und schleimlösend wirken zum Beispiel Eukalyptusöl oder Thymianöl. Teilweise wird Menthol verwendet, es hat die ähnliche Wirkung. Mit diesem Öl wird die Nase befreit. Allergische Reaktionen sind übrigens selten. Das liegt daran, dass im Wasser Emulgatoren enthalten sind, die dafür sorgen sollen, dass sich die Tröpfchen der Öle im Wasser verteilen. Wer allerdings einfach nur ein paar Tropfen ätherischer Öle dem Wasser zugibt, kann eher mit Allergien rechnen. Das Öl verteilt sich nicht im Wasser uns schwimmt an der Oberfläche. Damit kann es die Haut teilweise sogar stark reizen. Allerdings steht Kampfer in dem Verdacht Allergien auszulösen.

Die Badedauer und was macht man danach?

Das Bad sollte so lange durchgeführt werden, wie es angenehm ist und wenn das eine halbe Stunde dauert. Der Körper soll sich regelrecht mit Wärme voll saugen. Außerdem ist das lange Baden wichtig, denn ansonsten würden die Öle nur unzureichend aufgenommen werden. Für das Immunsystem ist es ein gutes Zeichen, wenn die Haut nach dem Baden richtig rot ist, denn dann ist die Durchblutung gesteigert. Allerdings ist das für die Haut nicht unbedingt das Beste. Wer eine empfindliche Haut hat, die schnell zu Juckreiz und Schuppen neigt, sollte es daher nicht übertreiben.

Nach dem Baden sollte es in ein vorgewärmtes Bett gehen oder man sollte sich zumindest in eine warme Decke einpacken. Nur herumlaufen sollte man nicht, denn dann würde der Körper die Wärme rasch wieder abgeben und eine erneute Unterkühlung droht. Zudem gilt: Viel schlafen um dem Körper Zeit zur Erholung zu geben, viel trinken, denn eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit lässt den Körper Schleim besser abtransportieren, unterstützt die Durchblutung. Außerdem kann wieder das Hausmittel aus Kindertagen zum Einsatz kommen: Milch mit Honig.

Wer sollte vorsichtig bei der Anwendung sein?

Neben dem bereits genannten Personenkreis mit einer Kreislaufschwäche sollten Menschen mit Atemwegsproblemen, wie Asthma, nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt ein Erkältungsbad nehmen. Auch bei größeren Hautverletzungen oder verschiedenen Hauterkrankungen sollte zuerst der Arzt befragt werden. Säuglinge und Kleinkinder gehören ebenfalls nicht in ein Erkältungsbad, denn es drohen durch die ätherischen Öle Atemkrämpfe.

Informationen rund um das Erkältungsbad sind auf der Seite http://www.netzwissen.com/gesund-schoen/erkaeltungsbad.php zu finden.