Marnitz-Therapie: Schlüsselzonenmassage in der physikalischen Therapie

Die Marnitz-Therapie wird auch als Schlüsselzonenmassage bezeichnet und trägt ihren Namen nach dem Erfinder Dr. Marnitz. Es ist eine Manuelle Therapie, die in den Bereich der physikalischen Therapien fällt.

Die Marnitz-Therapie kombiniert eine gezielte und kleinflächige Tiefenmassage an den Bändern, Gelenken, Sehnen und der Muskulatur mit den so genannten manualtherapeutischen Maßnahmen sowie einem individuell erstellten Übungsprogramm, das zu Hause weitergeführt werden muss. Somit wird eine direkte Wirkung erreicht, nämlich die, die über die Massage erlangt werden kann, und eine reflektorische. Die reflektorische Wirkung zeigt sich dann an den Stellen, die über die Schlüsselzonen sichtbar geworden sind.

Die Methode gilt als sehr wirksam und es sind genaue Kenntnisse der Anatomie und der Funktionalität von Körper und Organen für die Anwendung wichtig. Das Wissen um die Ausbreitung von Reizen wird dabei ebenfalls mit benötigt.

Was ist eine Schlüsselzone?

Als Schlüsselzonen werden die Gebiete im Körper des Menschen verstanden, die über die so genannten Reflexbögen miteinander in Verbindung stehen. Ein Reflexbogen ist die Verbindung zweier Neuronen und zwar die kürzeste Verbindung. Durch die Verbindung über die Nerven können Symptome einer Erkrankung also an anderer Stelle sichtbar werden, der Gegenzone. Hier können zum Beispiel Rötungen auftreten oder Schmerzen, die nicht zuzuordnen sind.

Grundlage für die Marnitz-Therapie

Als Grundlage für die Anwendung der Therapie wird angenommen, dass der Organismus eine Einheit ist, damit muss ein ganzheitliches Behandlungskonzept her. Es bringt nicht viel, nur ein Symptom zu behandeln, bei einer Krankheit muss der ganze Körper einer Behandlung unterzogen werden.

Es wird davon ausgegangen, dass ein Schmerz nicht punktuell bleibt, sondern sich ausbreitet. Das hat zur Folge, dass andere Körperbereiche schmerzen können, obwohl sie eigentlich gar nicht direkt betroffen sind. Der Schmerz wird einfach weitergeleitet. Dann entstehen an der nächsten Stelle weitere Erkrankungen. Die Ausbreitung der Reize erfolgt entweder direkt oder indirekt, beispielsweise über Hormone oder über das vegetative Nervensystem. Diese neu entstandenen Erkrankungen können nun wiederum ausstrahlen und wieder neue Krankheitsherde auslösen oder sie verstärken die ursprüngliche Erkrankung.

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Anwendungsgebiete der Marnitz-Therapie

Die Marnitz-Therapie wird zum Beispiel bei orthopädischen Indikationen eingesetzt und soll der Steigerung der Beweglichkeit und der Linderung von Schmerzen dienen. Dies gilt nicht nur bei akuten Beschwerden, sondern vor allem bei chronischen Erkrankungen der Gelenke und der Wirbelsäule. Auch bei Einschränkungen der Beweglichkeit und vor oder nach Operationen wird die Therapie eingesetzt und erzielt gute Erfolge.

Wirkung der Marnitz-Therapie

Neben der Verbesserung der Beweglichkeit wird bei Anwendung der Therapie erreicht, dass sich Blockierungen an den Gelenken besser lösen lassen. Auch Blockaden im Bereich der Wirbelsäule werden gelöst. Über den Einfluss auf das vegetative Nervensystem wird die Funktionsfähigkeit der inneren Organe verbessert. Die Methode verbessert stellenweise die Durchblutung, ist daher aber nicht zur großflächigen Durchblutungsförderung geeignet. Möglich ist daher die Anwendung der Therapie bei Patienten, die unter Ödemen leiden.

Viele Informationen zur Marnitz-Therapie finden sich auf der Seite http://www.pt-forum.de/Info/Marnitz%20Therapie.htm?reload_coolmenus#Was%20Ist.